Zum zweiten Mal zeichnet das NRW KULTURsekretariat (NRWKS) zehn renommierte Kunstschaffende aus zehn der 21 Mitgliedsstädte des NRWKS aus, darunter auch Thomas Wrede.
Die Begründung der Jury:
»Thomas Wredes Bilder überraschen, verunsichern oder desorientieren den Blick und damit den/die Betrachter:in. Vermeintlich Vertrautes erscheint plötzlich unheimlich, fremd und bedrohlich. Vor allem sind es kollektiv genutzte Räume die – entgegen den Erwartungen an die Fotografie, Wirklichkeit abzubilden – unzugänglich werden. Wredes Fotografien setzen gewohnte Perspektiven außer Kraft und erschüttern das Maß für Dimensionen und die Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen Realität und Fiktion.
Es sind hauptsächlich von Menschen und für Menschen geschaffene Räume, aus denen diese verbannt erscheinen. Menschliche Lebensspuren sind bestenfalls erahnbar – sichtbar bleiben nur seelenlose Virtualitäten.
Auch in der eingereichten Werkgruppe »Rhonegletscher« hat der nicht mehr sichtbare Mensch gewirkt und eine nahezu surreale, düster melancholische Welt geschaffen. Nicht sofort identifizierbar bestechen diese Fotografien durch ihre malerische Wirkung. Erst bei wissendem Betrachten öffnet sich der tragische Hintergrund dieser ästhetischen Dokumentation, die zu einem verstörenden Vanitassymbol unserer Gegenwart wird.
So erfüllt auch Thomas Wrede die – nicht ausgesprochene – Erwartung an einen CityARTist, unmittelbar in den gesellschaftlichen und politischen Raum hineinzuwirken.«
Neben Thomas Wrede gingen die Preise – die als Stipendium vergeben werden und jeweils mit 5.000 Euro dotiert sind – an Katharina Bosse (Bielefeld), Uwe Esser (Krefeld), Karin Geiger (Neuss), Peter Gros (Bochum), Stephanie Pech (Bonn), Werner Ryschawy (Gelsenkirchen), Jens Sundheim (Dortmund), Heike Weber (Köln) und Petra Wittmar (Essen).