Gehard Demetz. Der Schnee kommt vom Mond

Der Italiener Gehard Demetz (*1972) schafft faszinierend detaillierte Skulpturen und Objekte aus Lindenholz. Besonders seine Kinder-Figuren, die mit leerem Gesichtsausdruck und in provokanten Posen den Betrachter zur Konfrontation auffordern, zeugen von seiner starken und sehr eigenen künstlerischen Bildsprache. Meistens sind die Kinder auf beklemmende Weise mit unterschiedlichen Attributen ausgestattet: Ein kleiner Junge hält gefesselt eine Säge in den Händen, ein anderer hebt die leeren Hände hoch über den Kopf, am Gürtel ein Kreuz wie eine Waffe tragend. Demetz' Werke hinterfragen das Wertesystem unserer heutigen Gesellschaft, indem der Künstler religiöse Symbole und Alltagsgegenstände in neue Kontexte setzt und so neue Bedeutungen schafft.

Die Ausstellung zeigt Demetz' fortlaufende künstlerische Entwicklung auch anhand von skulpturalen Objekten, die mit den Kinder-Figuren in einen Dialog treten. Diese beruhen zwar auf sakralen Gegenständen, sind aber durch Abstraktion und Kontextualisierungen entfremdet.

Das traditionelle Handwerk der „Herrgottschnitzerei“, in seiner Heimat Südtirol von großer Bedeutung, ist der Ausgangspunkt für Demetz' technisches Vorgehen. In ständiger Auseinandersetzung mit überlieferten Techniken und Figuren dieses Genres hat der Künstler aber eine unverkennbare, zeitgenössische Sprache entwickelt. Seine Skulpturen entstehen nicht durch ein Abtragen des Holzes aus einem Stamm, sondern durch das Zusammensetzen einerVielzahl einzelner Stücke. Du...

Der Italiener Gehard Demetz (*1972) schafft faszinierend detaillierte Skulpturen und Objekte aus Lindenholz. Besonders seine Kinder-Figuren, die mit leerem Gesichtsausdruck und in provokanten Posen den Betrachter zur Konfrontation auffordern, zeugen von seiner starken und sehr eigenen künstlerischen Bildsprache. Meistens sind die Kinder auf beklemmende Weise mit unterschiedlichen Attributen ausgestattet: Ein kleiner Junge hält gefesselt eine Säge in den Händen, ein anderer hebt die leeren Hände hoch über den Kopf, am Gürtel ein Kreuz wie eine Waffe tragend. Demetz' Werke hinterfragen das Wertesystem unserer heutigen Gesellschaft, indem der Künstler religiöse Symbole und Alltagsgegenstände in neue Kontexte setzt und so neue Bedeutungen schafft.

Die Ausstellung zeigt Demetz' fortlaufende künstlerische Entwicklung auch anhand von skulpturalen Objekten, die mit den Kinder-Figuren in einen Dialog treten. Diese beruhen zwar auf sakralen Gegenständen, sind aber durch Abstraktion und Kontextualisierungen entfremdet.

Das traditionelle Handwerk der „Herrgottschnitzerei“, in seiner Heimat Südtirol von großer Bedeutung, ist der Ausgangspunkt für Demetz' technisches Vorgehen. In ständiger Auseinandersetzung mit überlieferten Techniken und Figuren dieses Genres hat der Künstler aber eine unverkennbare, zeitgenössische Sprache entwickelt. Seine Skulpturen entstehen nicht durch ein Abtragen des Holzes aus einem Stamm, sondern durch das Zusammensetzen einer Vielzahl einzelner Stücke. Durch bewusst gelassene Lücken zwischen den Einzelteilen verweist Demetz auf das Konzept der Vollständigkeit, der Leere und des Fragmentarischen.

Der Titel "Der Schnee kommt vom Mond" nimmt Bezug auf die vereinfachten Erklärungen, mit denen Erwachsene Kinderfragen beantworten. Diese befriedigen die Neugier der Kinder und lassen ihnen später als Erwachsene grösseren Interpretationsspielraum als die tatsächliche wissenschaftliche Erklärung. Demetz sagt: „Man vermisst in manchen Lebensphasen dieses Spielerische, Phantastische, das in meinen Augen oft auch etwas sehr Wahres haben kann.“

Nach seinem Studium an der Fachschule für Bildhauer in Wolkenstein war Gehard Demetz zehn Jahre lang Lehrbeauftragter dieser Schule. An der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg bildete er sich 2000 und 2001 weiter. 2007 erhielt er den Richard Agreiter Kunstpreis für Bildhauerei. Er lebt und arbeitet in Selva im Val Gardena.

Seit 2002 wurde sein Werk in Einzelausstellungen gezeigt, unter anderem 2013 im Kunstverein Recklinghausen und 2008 im Villa Wessel Museum in Iserloh. Auch in zahlreichen Gruppenausstellungen waren Werke von Demetz vertreten, zum Beispiel 2011 in der Fondazione Arnaldo Pomodoro in Mailand, 2010 im Kunstmuseum Mülheim und 2009 in der Galleria Nazionale Palazzo Spinola in Genua.

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